Wanderung im Tösstal

Welch ein friedlicher Ort. Doch was hat der Teufel hier zu suchen? Hier, wo das Wasser fliest, über Steine, Wurzeln, Gräbchen, das Tal hinabtanzend. Hier, wo alles lebt, sich bewegt, blüht und fliesst. Hier, wo sich die Bäume Geschichten erzählen von Heute und Gestern. Hier, wo die Sonne Tausende von Mustern in die Landschaft zeichnet.

Vielleicht verirrte sich früher ein Knechtlein nach der Wirtshaustour in den finsteren Wald. Vielleicht meinte er hinter einem Baumstrunk den „Gehörnten“ zu sehen und gab dann beim nächsten Wirtshausgang seine Geschichte zum Besten. Ja, vielleicht kam dieser Ort so zu seinem Namen. Aber hier hat der Teufel nichts zu suchen.

Ist es nicht so, dass Wasser der Ursprung des Lebens ist? Und hier gurgelt, plätschert, hüpft das Wasser den ganzen Tag, schlängelt sich um die Steine. Nein, Teufel hinweg, hier hast du nichts zu suchen. Stehe ich vor dem Tuffabhang, mit seinen Wölbungen, mit seinem Moosteppich, werde ich an die Stufen vor einer Kathedrale erinnert. Schaue hinauf zum Eingangsportal. Und danach öffnet sich die Weite des blauen Himmels zur Unendlichkeit. Ein herrlicher Anblick.

Oder treffen sich hier Gut und Böse? Der Teufel im finsteren Grund des Mischwaldes versucht den Abhang hinauf zu gelangen. Gleitet aber immer wieder aus, versucht sich im Moosteppich einzunisten. Aber das Lebenswasser gibt nicht nach, drängt, hüpft um die finsteren Mächte herum. Gurgelt das Böse hinab, Gurgel zum Teufel, du Teufel.

Sanft ist es hier, steil zwar und doch lieblich. Ein Ort zum Sein, zum Verweilen. Ein Buch lesen, den Rucksacken plündern, geniessen was das leben bietet. Immer wieder ziehen Flugzeuge über meinem Kopf hin, verlieren sich aus meinen Augen in die Weite. Können die Passagiere erkennen welch herrlicher Fleck Erde hier auf sie warten würde? Wohl die wenigsten.

Aller guten Dinge sind 3. So viele Male bin ich nun hier gewesen. Und ich möchte noch viele Male hierherkommen. Teufel hin oder her.ierHier,