Ihr wisst’s noch nicht. Ihr riecht’s noch nicht. Aber ich …

Das Wasser läuft mir im Mund zusammen. Mutters „Härdöpfelstock“. Dieser Duft, der den Raum erfüllt, wie er in der Luft hängt. Von weitem rieche ich es schon. Und alles selbst gemacht. Die Kartoffeln gezogen, gepflegt, geerntet, im Keller gelagert. Geschält, weichgekocht, mit Milch oder Rahm verfeinert, „Muschgetnuss“, Butter.

Prall gefüllt die Schale. Und der Kartoffelspitz garniert mit Peterli. Dampfwolken steigen auf. Den Löffel hineingetunkt. Auf den Teller gehievt. „He, he, die andern wollen auch noch, es hat genug“. Ja, wirklich, es hatte immer genug.

Kartoffelstock glatt gestrichen. Und ein „Seeli“ gemacht. Mit Staumauern. Anstelle von Wasser eine herrliche braune Sauce, anstelle von Fischen wunderbare „Hacktötschli“.

Kurz nun den See betrachtet und dann genussvoll die Staumauern abgetragen. Schön mit der Gabel rundumfahren, getränkt mit Sauce, beladen mit „Hacktötschli“. Welch ein Aroma im Mund. Herrlich, herrlich. Und noch eine Gabel voll und noch eine und noch eine. Und den Teller nochmals füllen.

Es ist immer das Gleiche, es passiert mir jedes Mal bei Mutters „Härdöpfelstock“. Ich kann nicht anders, kann nicht aufhören bis… Ja, bis mein Bauch eine dicke Kugel ist. Dann muss ich mich hinlegen, verdauen.

„Härdopfelstock“ sei mein Taufessen gewesen. Heute bin ich älter geworden. Und es heisst, Alter macht weiser. Nicht bei mir, nicht bei Mutters „Härdöpfelstock“. Davon „muss“ ich immer zwei Mal nehmen. Ich sehe die Küche, rieche den Duft, sehe den Teller. Und habe Hunger, Hunger!