Vorgabe:

Sich vorstellen, am Ende des Lebens angelangt zu sein: ich sitze in einem Schaukelstuhl und denke über mein Leben nach. Und erinnere mich an etwas Schönes..

Ich eile nach Hause. Mit strammem Schritt. Und freue mich auf einen bestimmten Moment. Ich möchte ihn nicht verpassen.

Werde ich zuerst da sein? Steil führt die Strasse aufwärts. Schon bevor ich auf der Ebene angelangt bin, schaue ich über die Strassenkuppe nach vorne. Und sehe den Brunnen, das Ziel.

Der Blick auf die Uhr. 5 vor 12. Ja, das reicht. Ich bin zuerst da. Auf den Brunnenrand gesessen, die Beine baumeln lassen und die Arme ins kühle Nass getaucht. Herrlich. Ich wende mich um. Der Blick Richtung Schulhaus. Noch niemand zu sehen.

Gemütliches Sitzen. Da, Kindergeschrei! Eine bunte Gruppe Kinder. Lachen, kreischen, rufen. Ein umhertollen. Und meine Zwei? Wo sind sie? Ah, sie sind dabei. Noch haben sie mich nicht bemerkt. Aber jetzt. Danielle, natürlich, sie sieht mich als Erste. Wirft die Hände in die Luft. Knufft Michi in die Seite. Beide beginnen sie auf mich zuzurennen. Juhuu, Vati. Begrüssung.

Und dann legen sie ihre kleinen Hände in die Meinen. Links und rechts. Ich spüre diese jungen Hände so warm, so gerne. Und dann geht das Erzählen los. Was nicht alles passiert ist diesen Morgen. Mein Hinunterblicken in diese lustigen, fragenden, strahlenden, wissenden Augen. Und das fühlen dieser Händchen in den meinen. Wunderbar. Das strömen von Vertrauen, Unbeschwertheit, Geborgenheit. Und jedes Wort verkürzt den Weg.

Heute geben sie mir wieder ihre Hände. Aber diesmal stützen ihre Hände mich, geben mir Halt. Aber damals, ja damals ..