Bin ich mit mir zufrieden

Sonntags ist’s ich kann noch liegen und streckend mich ins Kissen schmiegen..

Nein. So geht das nicht. Heut ist nicht mein Dichtertag. Ich leg mich aufs Bett, ja, da bin ich glücklich..

mein Bett, das Liegen, das hat mir schon immer gefallen. Schlafen kann ich überall, im Liegen, im Stehen, auf dem Boden, wann immer der Schlaf ruft. Und zur rechten Zeit, am rechten Ort, umhüllt von Daunen, eingewickelt von kuschelweich oder sonst ein Schläfchen, ach wie schön. Am besten gefällt es mir aber schon auf meiner Matratze, in meinen Kissen, in meinem Bett.

Früher war ich sicher römischer Senator. Die Römer haben ja bekanntlich das Essen, Trinken, Geniessen, Sein, im Liegen erfunden. Und weil mir das auch so gefällt, kann es nicht anders sein, ich war ein Römer. Und im Mittelalter, da hatte ich sicher irgendwann ein Himmelbett. So mit Baldachin und so weiter, und wenn ich geklingelt habe, dann wurde ich kulinarisch verwöhnt.

Heute muss ich mir solche Köstlichkeiten selber organisieren. Manchmal aber, manchmal zur Feier des Tages wird es mir wie anno dazumal im Bett serviert. Oh, wie ich das geniesse.

Heute ist aber kein solcher Tag. Ich drehe mich ins Kissen. Lasse meine Gedanken schweifen:

Liegend bin ich zur Welt gekommen. Bilder ziehn vorüber. Vom kleinen Knaben, der stolz auf den Schultern des Vaters sitzt und am Abend ermattet ins Bettchen sinkt. Oder schluchzend in den Armen der Mutter liegt und sich trösten lässt. „Chum, jetz tuesch zersch ächli schlofe und nochher gsehts weder besser us. In solchen Momenten hatte Mutter immer Recht.

Nein, aufgestanden wird jetzt noch nicht. Diese Wärme, diese Gemütlichkeit. Ein umdrehen, ein weiterträumen. Da gab es aber auch schlaflose Nächte. Trauer, Schmerz, Ungewissheit, Ängste hielten mich wach. Wie lange dann die Nacht sein konnte. Aufstehen, umhergehen und wieder ins Bett sinken.

Oder was gibt es schöneres als den Arm auszustrecken und einen vertrauten Menschen neben sich zu spüren, ihn atmen zu hören. Sich ihm dann zuzudrehen, dessen Wärme zu spüren und ein Lächeln erkennen.

Schon viertel nach.. schon aufstehen? Ja, aber nur bis zum CD-Player. Musikwunsch erfüllen und wieder in die Wärme geschlüpft. Einkuscheln und auf einer Klangdecke weiterschweben.

Es gibt natürlich verschiedene Betten. Harte, weiche, kurze, lange und sogar Wasserbetten. Oder die Badewanne. Auf dem Wasser kann ich nicht gehen, aber darauf und darin schlafen das kann ich. Auch das ein Bett für mich.

Schon halb, schon viertel und schon wieder eine volle Stunde. Jetzt ist genug, aufstehen. Der Tag ruft. Das Bett zurecht gemacht. In den Tag hinaus, bald komme ich wieder zu dir mein Bett..