Vor vielen vielen Jahren schon
sah sich Rolf nach einem neuen Hobby um.
Und geriet dann irgendwie
an seine Ahnengalerie.
Hei, dass war was Interessantes,
Altes, Neues und viel Unbekanntes.
Er beschloss sogleich, deswegen
sich einen Stammbaum anzulegen.
Er stöberte in staubigen Archiven,
in Chroniken, Rodeln, alten Briefen,
nahm sich bei manchem Dorfpastor
die dicksten Kirchenbücher vor.
Er schrieb in manchem kalten Keller
mit klammen Griff, dafür um so schneller
und drang bei der Gelegenheit
weit, weit hinein in seine Vergangenheit.
Bei seinen Ahnen gab’s Beamte, einen Wirt,
viele Bauern, keinen Schweinehirt,
Siegrist, Müller, Inschenjöre,
Bäcker, Bähnler, Hasardöre,
es ist noch nicht vorbei,
auch Postillione warn dabei
Ein Vorfahr gar war Herr Richter,
dann gab’s noch Architekt und Frau Jurister,
Informatiker, Mechaniker und Soldaten,
doch keine Musiker und Literaten,
verschiedne Metzger, auch Heiratsschwindler
ab und zu auch unehliche Kinder.
So wuchs sein Baum mit vielen Zweigen,
die Nebentriebe wollte er verschweigen
Rolf brauchte viel Tinte und Papier,
Zeit, Fleiss und Geduld dafür.
Die Geschicht führt ihn bis Vierzehnhundertzweiunddreissig,
doch er wollte suchen weiter fleissig
Im Jahr eins-vier-drei-zwei schien es vorbei zu sein
ihn wurmte, das kann’s doch nicht gewesen sein
denn hier versiegten alle Quellen,
auf einmal war kein Ahn mehr festzustellen
er schaute da, er schaute dort
keine Akten, nicht ein Wort
Rolf gab nicht auf, stieg in den Zug,
der ihn ins ferne Zürich trug,
und sucht ihn auf den Doktor Bücherwald,
der als weltberühmter Fachexperte galt.
Rolf bat den Mann in vielen Worten
ihm zu helfen seine Stammeswurzel orten,
beziehungsweise jenen Adam-Mann!!,
mit dem die Reihe wohl begann.
Der Doktor lächelt süffisant:
Verehrter Mann, sie haben sich verrannt
doch gehn Sie mal in unsern wunderbaren Zoo,
ganz vornan, ich glaub Abteilung Zwo“.
Rolf fand dies dann recht sonderbar,
weil er doch hier an der Uni war
er ging dann noch am gleichen Tag, zum Zoo,
nach vornan, Abteilung Zwo
Er stand nun da und glaubt es kaum
ihm schien das Ganze als ein Traum.
Dort hauste in einer Käfig-Villa,
ein Affe, genauer ein Gorilla.
Dieser blickte traurig und verwundert
in unser modernes Jahrhundert,
zwickte Läuse und verschlang Bananen,
seither suchte Rolf nicht mehr seine Ahnen