Ein Lächeln zieht über mein Gesicht und füllt meine Augenwinkel mit Lachfältchen. Es gilt Andreas, meinem Partner. Wie er draussen unseren jüngsten Enkel in der Gartenschaukel anschiebt und dabei selber wieder jung wird. Eine lange Zeit sind wir nun schon zusammen und ich habe es nie bereut, dass ich mich für ihn und nicht für Jakob entschieden habe.

Unsere Eltern wünschten sich, dass Jakob und ich heirateten. Und so wurde dies auch zu meinem Wunsch. Jakob und ich besuchten die gleiche Schule und waren viel zusammen. Allen war klar, dass wir einmal ein Paar werden würden. Jakob hatte noch einen Bruder, Andreas. Einige Jahre älter, gross und mich immer ein wenig von oben herab behandelnd. Schon früh packte ihn aber das Fernweh und er zog nach Kanada.

Die Jahre vergingen und eines Tages fragte mich Jakob, ob ich seine Frau werden wolle. Ich sagte einfach ja, fragte nicht was Liebe ist. Nahm an, dass unsere Gemeinsamkeiten dieses Gefühl ausdrücken würde. Bald setzten wir ein Hochzeitsdatum fest. Alles sollte blühen in der Natur und deshalb wählten wir den Wonnemonat Mai. Wir verschickten Einladungskarten und waren erstaunt, dass auch Andreas aus dem fernen Kanada kommen würde. Zufällig war eine Geschäftsreise nach Europa geplant und er konnte ein paar Tage in seiner alten Heimat verbringen. Ich freute mich, ihn kennen zu lernen. Wir wussten nicht wann er kommen würde, er war dauernd unterwegs.

Eines Tages war ich war alleine zu Hause und stand in der Küche. Da klingelte es an der Türe. Ich öffnete und sah einen grossen Mann vor mir, der auf auf mich herunter blickte. Mit so liebevoll lachenden Augen. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von diesen Augen lösen, redete wohl wirres Zeugs, denn der Mann lachte schallend. Andreas stand vor mir.

Und es kam wie es kommen musste. Wir kamen uns schnell näher. Es folgten aufwühlende Gespräche mit Jakob und den Eltern. Was gab das damals für einen Aufruhr. Eine Hochzeit absagen, unerhört. Aber unsere Gefühle setzten sich durch und schlussendlich ging alles gut aus.

Von draussen kommen mein Enkel und Andreas herein. Beide verschwitzt und mit glänzenden Augen. Andreas und ich blicken uns an und lächeln.