Ein Duft, ein Duft. Herrjemine. Wie tue ich mich jeweils schwer, Duftnoten aus dem Wein zu erschmecken. Himbeere, Caramel, Rauch, Holz und so weiter.

Jetzt aber riecht es aus einem verhüllten Becher. Ich rieche es, ich meine es zu kennen. Grüble in meiner Gedächtnisschublade. Nach hinten, nach vorne. Riechen, erkennen und nicht wissen, was da so eingehend riecht. Klar ist, ins Essen gehört es nicht hinein, in ein Getränk ebenso wenig. Parfüm, auch unmöglich.  Immer wieder riechen und immer wieder nicht erkennen. Aber mir kommt ein Gedanke. Ins Badezimmer, da könnte es hingehören. In die Badewanne, als Badezusatz.

Also ausprobieren. Kerze bereitstellen. Wasser marsch und das Nass in die Wanne hineinfliessen lassen. So richtig schön warm soll es werden und die Kälte in mir auflösen. Dann dieses verflixte Unbekannte hineinkippen. Sofort steigt ein Duft in meine Nase. Etwas schwer, aber nicht unangenehm. Die Flüssigkeit vermischt sich mit dem heissen Wasser. Duftströme entfalten sich. Schmiegen sich in meine Nasensinne. Lösen Vorfreude aus. Behaglichkeit verbreitet sich. Schön warm das Wasser, ein Glas Wein eingeschenkt. Und dann hineingleiten. Körper, Seele, Geist tauchen ein ins Nass. Alles schaukelt mit.

Was ist das nur für ein Duft? Denke ich und hänge meinen Gedanken nach. Begleitet wieder von diesem Geruch. Ich weiss es nicht, ich weiss es nicht und doch betören mich diese Duftwolken. Dahingleiten, einatmen, ausatmen, riechen, schweben. Das Wasser plätschert, gluckst tönend hin und her. Und der Duft, Duft, Duft. Ich gebe mich ihm hin, lasse mich tragen. Duft, Duft, Duft, hängt in der Luft, reimt sich wunderbar. Dampf wabert die Wände voll, den Spiegel. Und das Kerzenlicht macht mit, flackert Schatten. Das fragen nach dem Duft habe ich vergessen, dahingleiten, geniessen..

Das Wasser wird kalt, aussteigen und den Duft aus diesem verflixten, mir immer noch unbekannten Badezusatz auf meiner Haut in andere Zimmer tragen.