„Baghira, Baghira“ .. ich werde gerufen. Ich, die Katze. Und wer ruft mich? Ein Mensch. Er gibt mir jeden Tag einen Napf voll Futter. Es gibt noch einen weiteren Menschen hier. Und dieser Mensch nennt meine Ernährerin „Schatz, Susanne, chum emol do äne „ und weiteres mehr. Aber ich verstehe nicht alles.

Mal ist das Futter frisch, mal trocken.  Jeden Tag etwas anderes. Das macht Susanne und mir Freude. Und immer gibt es eine Schale mit Wasser dazu. Das muss so sein.  Susanne ruft zum Essen. In der Luft lag der Duft schon lange. Eigentlich wäre es gar nicht nötig gewesen, dass mir Susanne ruft. Ich wäre auch so gekommen, Hunger haben ist mein Hobby. Und ich habe lange genug gewartet.

Langsam schleiche ich in die Küche. Was gibt es heute? „Etwas feines“ verspricht Susanne. Wird wohl wieder das Übliche sein. Und ich mache jeweils Susanne die Freude, „schmatzge“ und leere meinen Teller. „Iss nicht so gierig Baghira“ ermahnt mich dann Susanne. Dabei schlinge ich alles nur so herunter, weil ich hoffe, dass danach was besseres kommt wenn ich alles aufgegessen habe. Ach, wie gerne würde ich mal wieder frischen Fisch geniessen. Wie damals aus dem Gartenteich.

Heute ist es wirklich anders. Susanne trällert ein Liedchen vor sich hin. Von einem Mann im Mond. „Heute“ sagt Susanne, „heute mein Baghira, hast du Geburtstag. Schau, ich habe dir ein Fischchen gekauft. Den wirst du sicher mögen. Den schönsten Teller habe ich für dich bereit gestellt, das weisse Tischtuch, alles für dich. Und du darfst auf dem Tisch essen. Heute, mein Kätzchen, geniesse deinen Tag.

Und ich freue  mich wirklich. Streiche Susanne um die Beine. Schnurre, schnurre. Susanne hebt mich hoch, wiegt mich hin und her und vergräbt ihre Nase  in meinem Fell. Und nun sehe ich ihn, den Fisch. Und wie er duftet. Katzighimmlisch. Ich kann meinen Blick nicht mehr vom Teller lösen. „Susanne, lass mich runter“. Ich rieche nur noch den Fisch. Stürze auf den Teller zu. Das Sträusschen „Peterli“ wische ich auf die Seite und ich fresse und fresse und fresse…